*** In diesem Blog werden wir in unregelmäßiger Reihenfolge Artikel zum Thema „Feedback“ veröffentlichen. Dabei betrachten wir diesen kommunikativen Prozess aus vielen unterschiedlichen Perspektiven. Neben allgemeinen Betrachtungen werden wir auch verschiedenen Methoden und Techniken vorstellen. ***

Feedback erhalten – was heißt das?

Drei konkrete Schritte für den Alltag.

Cartoon zum Thema Feedback

Haben Sie Angst vor ehrlichem Feedback? Warum eigentlich? Sind Sie nicht die Person, die entscheiden, was Sie annehmen und was nicht?

In diesem Artikel geht es um konkrete Schritte, die sich im Alltag bewährt haben, um Feedback mit Offenheit und Selbstfürsorge anzunehmen – oder eben auch nicht.

Sie kennen vielleicht die Situation, dass ein Arbeitskollege oder eine Freundin Sie um Feedback zu einem Projekt bittet. Nun wissen Sie, wieviel Zeit und Herzblut diese Person investiert hat, und Sie wollen Ihr Feedback möglichst wertschätzend formulieren. Und schon fällt es Ihnen schwer, authentisch Rückmeldung zu geben.

Wie wäre es, wenn Sie wüssten, dass Ihr Arbeitskollege oder Ihre Freundin sehr nachsichtig ist, nicht jedes Wort in die goldene Waage legt, gut für sich sorgen kann und Ihnen direkt zurückmeldet, wie das Feedback ankommt?

Drei Schritte, um Feedback gut annehmen zu können

Um den aktiven Feedbackprozess zu unterstützen, empfehlen wir drei Schritte für die Person, die das Feedback bekommt:

  1. Ich stelle sicher, ob ich alles richtig verstanden habe. Wie? Indem ich in meinen eigenen Worten wiederhole, was ich verstanden habe.
  2. Ich gehe in mich und finde heraus, welche Aspekte ich gut annehmen kann und welche nicht. Wo spüre ich einen Widerstand und woher kommt dieser?
    Widerstände können verschiedene Quellen haben: Meine Ressourcen sind zu knapp, um den Aspekt zu berücksichtigen. Ich vertrete eine andere fachliche Haltung. Ich fühle mich persönlich angegriffen. Oder oder oder. Wichtig ist, dass mir bewusst wird, dass es einen Widerstand gibt und warum dieser da ist.
  3. Ich melde zurück, was ich gut annehmen kann, und was (noch) nicht. Und wenn ich es schon weiß und möchte, kann ich zurückmelden, warum nicht.

Somit hat die Feedbackgebende Person ebenfalls nochmal die Chance, ihre Perspektive zu reflektieren, möglicherweise auch zu revidieren. Und so kann der Prozess und die Beteiligten sich weiterentwickeln.

Feedback ist eine wunderbare Methode, sich blinder Flecken und seiner Haltung bewusst zu werden. Je professioneller, desto blinder wird Mensch häufig. Um so besser, wenn es Personen um einen herum gibt, die nicht unbedingt die gleiche Expertise teilen und somit das Selbstverständliche hinterfragen.

Wir hoffen, Ihnen mit diesen konkreten Schritten Mut zu machen, weiter offen und ehrlich in Austausch zu gehen und wünsche Ihnen viel Glück dabei! Zögern Sie nicht, sich Unterstützung zu holen, wenn Sie merken, dass Sie auf dem Weg immer wieder über die gleichen Hindernisse stolpern.

Theresa Siess / April 2024