Lieber ein Ziel ohne Plan

als lauter Pläne ohne Ziel

Schon Berthold Brecht sang in der Drei-Groschen Oper von der leidigen Gewohnheit des Menschen, einen Plan nach dem anderen zu schmieden:

„Ja; mach nur einen Plan
sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch´nen zweiten Plan
gehn tun sie beide nicht.
Denn für dieses Leben
ist der Mensch nicht schlecht genug:
doch sein höh´res Streben
ist ein schöner Zug.“

Pläne geben uns Sicherheit und Orientierung. Es gibt uns das Gefühl beschäftigt zu sein, unseren Zielen einen Schritt näher zu kommen: Es gibt den Orientierungsplan, einen Strategieplan, einen Plan zur Umsetzung, einen, mit Veränderungen umzugehen, und einen Evaluationsplan. Wir verschwenden so viel Zeit darauf zu planen, dass wir kaum dazu kommen, unsere Pläne umzusetzen, oder nicht?

Wir wagen die Fragen: Bringt uns unsere ‚Planerei‘ unseren Zielen näher? Welches Ziel verfolgen wir eigentlich? Planen wir so viel, wie wir umsetzen?

Was brauchen wir, um uns nicht mit Plänen eine Beschäftigungstherapie aufzubrummen? Was brauchen wir, dass wir unserem Ziel näherkommen? Wie können wir uns dabei trotzdem Orientierung und Sicherheit schaffen?

In den aktuellen Ungewissheiten Verantwortung zu tragen, ist herausfordernd. Es braucht eine Menge Vertrauen in mich, in die anderen, in die Zukunft, in die Wirtschaft. Woher schöpfen wir das?

Umso wichtiger erscheint es, sich regelmäßig an den Zielen zu orientieren, diese dem Jetzt anzupassen, und das Morgen zu planen. Vielleicht wird Mensch dann seinem höheren Streben gerecht, Herr Brecht?