Der Loop-Approach®

Revolution in der Teamentwicklung?

Die Teamentwicklung erlebt derzeit einen Paradigmenwechsel. Während traditionelle Ansätze oft auf bewährte Einzelmodelle setzen, verspricht Sebastian Kleins Loop-Approach einen systemischen und methodenübergreifenden Weg. Was macht diesen Ansatz so grundlegend anders?

Purpose, Verantwortung und Autonomie im Zentrum
Der entscheidende Unterschied liegt bereits im Fokus: Der Loop-Approach rückt Purpose, Rollenklärung und Selbstführung in den Vordergrund. Statt zwischenmenschliche Dynamiken isoliert zu betrachten, werden strukturelle Fragen des Organisationsdesigns integriert. Herkömmliche Teamentwicklung konzentriert sich oft auf „weiche“ Faktoren wie Konfliktlösung, Vertrauen oder Kommunikationsverbesserung. Der Loop-Approach geht weiter: Er verbindet diese Aspekte mit konkreten Fragen der Arbeitsorganisation und schafft klare Verantwortlichkeiten jenseits traditioneller Hierarchien.

Methodenvielfalt statt Modell-Monokultur
Ein weiterer gravierender Unterschied liegt in der methodischen Herangehensweise. Während klassische Konzepte meist auf ein dominantes Modell setzen – sei es Belbin, Lencioni, MBTI oder DISG – nutzt der Loop-Approach gezielt eine Vielfalt bewährter Tools: Holacracy, Scrum, Gewaltfreie Kommunikation, Spiral Dynamics und Liberating Structures. Diese methodische Offenheit ermöglicht es, für jede Situation das passende Werkzeug zu wählen, statt Teams in vorgefertigte Kategorien zu pressen.

Rollen- statt Personenorientierung
Der Loop-Approach fördert klare Rollen und Entscheidungsprozesse, unabhängig von Hierarchie oder Persönlichkeitstypen. Während herkömmliche Formate oft personenzentriert arbeiten und Individuen in Teamrollen kategorisieren, steht hier die Funktion im Vordergrund. Diese Rollenorientierung schafft Klarheit über Verantwortlichkeiten und reduziert gleichzeitig personenbezogene Konflikte, da sich Diskussionen auf Rollen und Prozesse konzentrieren können.

Systemische Perspektive: Das große Ganze im Blick
Der vielleicht wichtigste Unterschied liegt im systemischen Verständnis: Der Loop-Approach erkennt, dass Teams eingebettet sind in Organisationen mit kulturellen, strukturellen und kommunikativen Rahmenbedingungen. Deshalb bezieht er Organisationsebene, Führung und Kulturwandel aktiv ein.

Traditionelle Teamentwicklung betrachtet Teams oft als abgeschlossene Einheiten, losgelöst vom organisationalen Kontext. Der Loop-Approach hingegen arbeitet an der Schnittstelle zwischen Team und System und ermöglicht so nachhaltige Veränderungen.

Facilitation statt frontales Training
Auch methodisch unterscheidet sich der Ansatz fundamental: Der Prozess wird nicht „unterrichtet“, sondern facilitiert. Teilnehmende entwickeln ihren Weg selbst – mit gezielten Impulsen, systemischen Fragen und strukturiertem Raum zur Reflexion. Klassische Ansätze setzen oft auf Seminare, Workshops und Trainings mit festen Inhalten und vorgefertigten Lösungen. Der Loop-Approach vertraut darauf, dass Teams ihre besten Lösungen selbst finden – wenn man ihnen den richtigen Rahmen bietet.

Fazit: Evolution statt Revolution
Der Loop-Approach revolutioniert nicht die Teamentwicklung an sich, sondern deren Grundverständnis. Er erweitert den Blick vom isolierten Team zum vernetzten System, von der Person zur Rolle, von der Einzelmethode zur flexiblen Toolbox. Damit wird Teamentwicklung zu dem, was moderne Organisationen brauchen: systemisch, selbstorganisiert und nachhaltig wirksam.